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Demonstration für einen Rückzug des Militärs und Strategiewechsel in Afghanistan

14. Sep 2007

pax christi ruft im Rahmen der Kooperation für den Frieden zur Teilnahme an der Demonstration am 15.9.207 in Berlin unter dem Titel "Frieden für Afghanistan" auf. Die Demonstration fordert konsequenten zivilen Aufbau des Landes und richtet sich zugleich gegen die Verlängerung der Bundeswehreinsätze. Sie fordert einen grundlegenden Strategiewechsel.…

Sie beginnt um 12 Uhr an zwei Orten: Alexanderplatz und Platz vor dem Roten Rathaus. RednerInnen sind u.a. Andreas Buro, Peter Grottian, Peter Strutynski, Horst Schmitthenner, Mohssen Massarrat und Kelly Campbell. Auch soll es eine Talkrunde mit Parteivertretern geben.

Der Aufruftext lautet:

"... dann gibt es nur eins: Sag NEIN!" (Wolfgang Borchert, 1947)

Im September und Oktober steht die Fortsetzung der Beteiligung der Bundeswehr an dem NATO-Krieg "Operation Enduring Freedom" und dem UN-mandatierten ISAF-Einsatz auf der Tagesordnung im Bundestag. Erneut steht die Entscheidung Krieg oder Frieden an. Aus diesem Anlass bekräftigen wir unser entschiedenes NEIN zum Krieg.

Die proklamierten Ziele der Militäreinsätze - Terrorismusbekämpfung sowie Demokratisierung und Wiederaufbau - sind nicht erreicht. Im Gegenteil: Die Lage im Land verschlechtert sich zusehends und in Afghanistan selbst, in Deutschland und weltweit wird der Krieg aus guten Gründen mehrheitlich abgelehnt. Mit dem 2001 von der US-Regierung begonnenen völkerrechtswidrigen "Krieg gegen den Terror" sollen die Einfluss-Sphären der USA und ihrer Verbündeten im Nahen - und Mittleren Osten erweitert werden. Eine Politik zur militärischen Absicherung ökonomischer und geostrategischer Interessen lehnen wir ab. Sie kann nicht zum Frieden führen.

Afghanistan ist heute von demokratischen Verhältnissen weit entfernt. In den meisten Regionen herrschen Warlords und Drogenbarone; Gewalt, Terror und Drogenhandel beherrschen den Alltag. Die Bevölkerung, die immer häufiger Zielscheibe der Angriffe ist, lebt in ständiger Angst und unter unwürdigen sozialen Bedingungen. Durch den Tornado-Einsatz wurde die - seit Anbeginn betriebene - deutsche Kriegsbeteiligung ausgeweitet und die Verquickung von OEF und ISAF fortgeführt. Deutschland beteiligt sich damit an der militärischen Eskalation und nimmt den Tod vieler weiterer Menschen, auch deutscher Soldaten, in Kauf.

An Stelle der von wirtschaftlichen Interessen geleiteten militärischen Machtpolitik müssen Abrüstung, zivile Konfliktregulierung und diplomatische Verhandlungen treten. Nur so können die gewaltigen Probleme gelöst werden.

Der zivile Wiederaufbau in Afghanistan sowie eine humane Entwicklung können überhaupt erst gelingen, wenn der Krieg beendet ist. Was Afghanistan braucht, ist Frieden als Voraussetzung für eine souveräne Demokratie. Die Kriegsschäden müssen durch die Krieg führenden Staaten beseitigt, alle Truppen müssen abgezogen und die somit frei werdenden Mittel für humanitäre Arbeit zur Verbesserung der Lebensbedingungen genutzt werden. Seit 2002 wurden in Afghanistan 85 Mrd. Dollar für Militärmaßnahmen, dagegen nur 7,5 Mrd. Dollar für den zivilen Wiederaufbau eingesetzt.

Die Beendigung der Bundeswehreinsätze kann ein erster Schritt zum Frieden sein. Das würde auch die Bush-Administration unter Druck setzen, die US-Truppen ebenfalls zurückzuziehen.

Wir fordern die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, einer Mandatsverlängerung nicht zuzustimmen!

Unterzeichner (u.a.):

Kooperation für den Frieden und ihre Einzelorganisationen
Aachener Friedenspreis e.V.
Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF)
Aktionsgemeinschaft Friedenswoche Minden
Bund für Soziale Verteidigung (BSV)
Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK)
Frauen in Schwarz Hamburg
Internationale JuristInnen gegen ABC-Waffen (IALANA)
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW)
Friedensinitiative Nottuln
NaturwissenschaftlerInnen-Initiative "Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit"
Ökumenisches Friedensnetz Düsseldorfer Christinnen und Christen
Ökumenisches Zentrum für Umwelt-, Friedens- und Eine-Welt-Arbeit, Berlin
Pax Christi - Deutsche Sektion


Weitere Unterzeichner bitte melden bei:

info (at) koop-frieden (Punkt) de